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GEOEPOCHE "Ο βασιλιας των βασιλεων" - Ο Μεγας Αλεξανδρος - Seite 7
Συντάχθηκε απο τον/την Panagiotes Raftakis    Σάββατο, 08 Νοέμβριος 2008 00:00    PDF Εκτύπωση E-mail
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GEOEPOCHE "Ο βασιλιας των βασιλεων" - Ο Μεγας Αλεξανδρος
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Die Stadt des Lichts - Athen zentrum der hellenischen WeltAm 30. MAI 323, nach kräftigem Trinken mit seinen Gefährten. erkrankt er in Babylon an einem Fieber. Manche werden Malaria als Ursache vermuten, andere Leukämie. einen Magendurchbruch. sogar Giftmord: neuerdings auch, wie ein computergestütztes Diagnoseprogramm vorschlägt, das West-Nil-Virus übertragen vielleicht von jenen Raben. die laut Plutarch bei Babylon „tot vor seine Füße" fielen. Doch immer wieder taucht der schlichte Verdacht auf. dass sich der König. der auf seinem Feldzug mehr als 32 000 Kilometer zurücklegte und 21 Verwundungen überlebte, zu Tode getrunken hat.

Am 10. Juni stirbt er, rund einen Monat vor seinem 33. Geburtstag. vor dem Arabienfeldzug. den er eben noch geplant hat. Jetzt gibt es keinen Herrn mehr für sein Riesenreich. Auf die Frage. wem er es hinterlasse, soll er nur geantwortet haben: „Dem Besten: denn ich sehe voraus. dass meine Freunde große Leichenspiele ausrichten lassen."

Vielleicht hat er an dionysische Spektakel gedacht. prunkvolle Feiern wie in Susa. in Ekbatana. in Babylon. Doch der Totenwagen kommt nicht einmal in der Heimat an. Alexanders General Ptolemaios. der Satrap von Ägypten, lässt den Leichnam einbalsamieren und heimlich an den Nil bringen, um ihn in seinem Palast zu Alexandria in einem goldenen Sarg zur Legitimierung seiner Herrschaft auszustellen.

Auch andere Generäle und Mitstreiter des Königs greifen sich ihr Stück von der Macht. kämpfen jahrzehntelang um jeden Fetzen. bis sie Alexanders Reich in drei Nachfolgestaaten teilen: das Ptolemaierreich in Ägypten (323 bis 30 v. Chr.). das Seleukidenreich in Asien (321 bis 63 v. Chr.) und das Antigonidenreich in Makedonien (277 bis 168 v. Chr.). Das Weltreich ist zerfallen.

Doch es ist griechisch. „HELLENISTISCH" HEISST diese neue Welt. die von der Adria bis zum Indus reicht — denn das Griechische ist ihre Sprache. die Fremde und Eingeborene verbindet. Siedler und Glücksritter aus dem Westen finden dort ihren Platz. bilden. wo sie hinkommen. die Oberschicht  geborgen unter griechischem Recht, unterhalten von griechischem Theater (siehe Seite 164). Alexanders multikulturelles Regiment aber ist bald vergessen: Die Neuen bleiben unter sich. in der Verwaltung. im Gymnasion. in der Familie. Die Dynastie des Seleukos etwa regiert fast ausschließlich mit Griechen und Makedonen: Syrer. Juden oder Iraner bilden nie mehr als 2,5 Prozent der herrschenden Schicht.
 
Auf schnurgeraden griechischen Straßen reisen auch die Werke Homers. Platons, und Aristoteles' bis in den Fandschab, wandert griechisches Denken weit ins Barbarenland: Noch 2000 Jahre später steht am Oxos (Amudarja). dem Grenzfluss zwischen Afghanistan und Usbekistan. in den Ruinen einer riesigen Griechenstadt eine Säule mit 140 Lebensregeln — kopiert vom 5000 Kilometer entfernten Apollon-Heiligtum zu Delphi. Ein Kompendium apollinischer Mäßigung inmitten lehmgelber Wüste: ..In der Kindheit Schicklichkeit: in der Jugend Disziplin: in Mannesjahren Gerechtigkeit: im Alter weiser Rat; im Tode Schmerzlosigkeit." Mit Alexanders Tod scheint auch der wilde Dionysos kapituliert zu haben. Die griechische Zivilisation aber. das Reich des Lichts und der Aufklärung. reicht jetzt bis ans Ende der Welt. Und für einen historischen Moment sieht es aus. als hätte Apollon gewonnen.

Quelle: GEOEPOCHE Ausgabe Nr.13 - August 2004



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