GEOEPOCHE "Ο βασιλιας των βασιλεων" - Ο Μεγας Αλεξανδρος - Seite 5 | ||||
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Dieser Hauptsatz der Machtpolitik beendet die Reue des Königs. Dankbar nimmt Alexander fortan das Gesetz fester in die eigene Hand. Die fünf Pagen, die vorhatten. ihn im Schlaf zu töten - um dessen „Übermut" und der „zwischen Trinkgelagen und Ausschlafen des Rausches geteilten Lebensweise", wie sie es nennen, ein Ende zu machen -, lässt er zu Tode foltern. Seinen lange loyalen Propagandachef Kallisthenes. den er verdächtigt. die jungen Männer zum Widerstand gegen die Vergottung Alexanders aufgerufen zu haben, lässt er ebenfalls beseitigen. Ohne Ballast will er nach Indien. das unwirkliche Land am Rande der bekannten Welt . Zwei Flüsse. so hat Alexander von Aristoteles gelernt, fließen vom Kaukasus aus im großen Bogen durch die beiden Hälften jenes Landes: Im Norden umrundet der Iaxartes das Kaspische Meer und mündet als Tanais ins Schwarze Meer. Im Süden schlägt der Indus den Bogen ums Rote Meer und strömt als Nil ins Innere Meer. Und hinter dem Indus ist die Erde zu Ende: Dann kommt nur noch Okeanos, das Große Meer. das die oikumene, das bewohnte Festland. umgibt. Doch je größer seine Eroberungen, desto ungeheurer wird dem König die Welt. Die Vermutung des Aristoteles. der Okeanos sei schon vom Hindukusch aus zu sehen. hat Alexander bereits in den Bergen verwerfen müssen. Jetzt hört er: Hinter dem Indus, zwölf Tagesreisen entfernt. gebe es noch einen weiteren mächtigen Strom. den Ganges. der sieben Kilometer breit sei. Dort lauere das Heer des Königs Ksandrames, 200 000 Mann stark, mit 2000 Streitwagen und 4000 Elefanten. Und in Indien trifft er auf Schlangen, wie nicht einmal der Mythos sie kennt: auf Tiger. die Elefanten anfallen: auf Pfauen, die Alexander einen solchen Respekt einflößen. das er seinen Männern verbietet, die Tiere zu töten.Das Schnattern ferner Affen halten die Makedonen für nahende Soldaten. Sie essen fremdartigen Weizen. der die Eingeweide bersten lässt, und Früchte, die den Magen verdrehen. Sie treffen Völker, bei denen Braut und Bräutigam einander selbst aussuchen. und nackte Gurus, die über die makedonischen Stiefel und Hüte lachen. Am Fuß des Himalaya stoßen sie auf Dschungel von Efeu. der heiligen Pflanze des Dionysos, flechten Kränze daraus und stülpen sie sich auf die Köpfe. Sie trinken und schreien, lassen sich forttragen von der Ekstase, singen die dionysischen Hymnen. Lallen des Gottes zahllose Namen: Heiler der Sorgen. Liebhaber des Lachens. Freudenspender! Verwirrer der Seele. Gemütsbrecher, Menschen- schlächter! Und wie Alexander sich dem Land anverwandelt. das er unterwirft, wird er jetzt unversehens auch Dionysos, dem zwiespältigen Gott aus dem Morgenland immer ähnlicher - „wohl furchtbar, aber gnädig auch den Sterblichen", wie sein geliebter Euripides schrieb. Er lässt Bergstädte zerstören. Einwohner ausrotten, Philosophen aufhängen. schließt Waffenstillstände. uni sie anschließend brutal zu brechen. Dann wieder überhäuft er den Fürsten einer Brahmanenstadt. der ihn in ein kluges Gespräch verwickelt, statt mit Pfeilen und Speeren mit Gold und Geschenken. Und König Poros. der ihm 326 im Pandschab mit 300 Streitwagen und 85 Kriegselefanten ein blutiges Gemetzel bereitet. darf nach dem Sieg der Makedonen sein Reich behalten. erhält noch sieben Stämme und 2000 Städte dazu und bleibt sein Leben lang dem Eroberer in Treue verbunden. Doch nicht allein Siege spendet Dionysos seinem endlich unterworfenen Diener: Der Gott des Schwankenden ist er ja. des Feuchten, der flüssigen Natur. Und so unterzieht er Alexander einer wahrhaftigen Taufe. In Indien regnet es nie-, hatte ein Grieche am persischen Hof geschrieben. Jetzt bricht der Sommermonsun über den Pandschab herein und verwandelt das Land in eine Wüste aus Wasser und Schlamm. Der Regen währt 70 Tage. weicht Gewänder auf, lässt Waffen und Rüstungen rosten. Krankheiten werfen die Krieger aufs Lager. Feuchtigkeit verdirbt den Proviant. durchdringt das Lager mit dem Geruch nach Mehltau und Fäulnis, lässt die Wunden nicht mehr heilen. Schlangen. Wahrzeichen dionysischer Herrschaft. kriechen in Schwärmen hervor. schlüpfen in die Stiefel der Soldaten, in Zelte und Kochtöpfe. Nach 27 000 Kilometern Marsch ist das Heer am Ende. Am Fluss Hyphasis, am Ostrand des Pandschab. verweigert die treue. zerrissene Armee zum ersten Mal ihrem fremd gewordenen Feldherrn den Befehl.
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Τελευταία Ενημέρωση ( Παρασκευή, 15 Ιούλιος 2011 20:49 ) |